SOfiA feiert das Zehnjährige

Der Verein SofiA(selbständig in Ostfildern im Alter) hat zur Feier des  10jährigen Bestehens  am 11. Oktober ins Stadthaus eingeladen. Das Kinder -Blechbläserensembles der Musikschule unter der Leitung von Frau Wagner machten den beschwingten Auftakt- begeisternd frisch und perfekt zusammenstimmend.

In seiner Begrüßungsansprache würdigte Oberbürgermeister Bolay, der erste Vorsitzende,  das Konzept von SOfiA,  dessen Erfolg auf dem  Miteinander von Hauptamtlichen und bürgerschaftlich Engagierten beruht. Dadurch  entstünden   Begegnungen zwischen Menschen in verschiedenen Lebenssituationen.  Zuerst sei er ein wenig skeptisch gewesen: werde das Vorhaben funktionieren? Aber: Ostfildern sei immer gut für Überraschungen. Und heute sei der Verein stabil. Der Dank galt allen Mitarbeitenden und im besonderen Maße dem stellvertretenden Vorsitzenden, Pfarrer i.R. Richard Genth.

Pfarrer Genth gab einen Rückblick auf die Entwicklung  von SOfiA als „Caring Community“, vom Juli 2008 an als Betreuungsangebot für Ältere mit dem Ziel, zu Hause alt werden zu können. Dazu schließt man einen Vorsorgevertrag oder einen Vorsorgevertrag Plus ab. Der Verein hat sieben gewählte Vorstandmitglieder, dazu Frau Steimle und Frau Weber von der Leitstelle für Ältere und Herr Knoll als finanzieller Berater.  Fördermitglied kann übrigens jeder werden!

Verschiedene Institutionen und einzelne Initiativen haben zusammengeholfen, damit SOfiA auf einer soliden finanziellen Basis beginnen konnte. Das Spezifische an SOfiA ist der Gedanke  der Besuchspatenschaft zwischen  Vertragsnehmer/innen und Ehrenamtlichen. Momentan sind es elf  Patinnen und ein Besuchspate, die mit großem Engagement  Besuche machen und allerlei mit ihren „Patenkindern“  unternehmen.  Die Pat/innen  werden in einem Kurs für ihre Aufgaben geschult. Sie treffen sich regelmäßig zu Austauschrunden und thematischen Angeboten. Als kleines Dankeschön  gibt es jedes Jahr ein Highlight, dieses Jahr war es eine Stadtführung durch die Stuttgarter Kulturmeile. Höhepunkte im SOfiA- Jahr sind die Sommerfeste und Adventsfeiern, der Filmnachmittag oder eine Einladung zu Heilig Abend ins Nachbarschaftshaus. Pfarrer Genth beschloss seinen Bericht mit dem Dank an alle Beteiligten. „Wir erleben hier ein Stück Nächstenliebe“, sagte er.

Frau Weber, die Koordinatorin von SOfiA, moderierte anschließend eine Interview- Runde. Frau Fingerle, eine der „Vordenkerinnen“ von SOfiA, sah als Hauptanliegen von SOfiA den Beistand in Einsamkeit. Ihr Wunsch für die Zukunft: der Einsatz der nächsten Generation für die anstehenden Aufgaben. Der Beweggrund, bei SOfiA mitzumachen, war für Frau Ludwig, eine der ersten Besuchspatinnen, das Bedürfnis, der Gesellschaft etwas von erlebter Gemeinschaft zurückzugeben. Frau Klein, Vertragsnehmerin, schilderte lebendig, welch gute Erfahrungen sie mit SofiA macht. Dr. Abele, als Vertreter der katholischen Kirchengemeinde und als Arzt, berichtete, wie hilfreich er das Angebot an Ansprechpartnern  für alleinstehende ältere Menschen erlebt; SOfiA müsse aber in den Kirchengemeinden noch besser bekannt gemacht werden.

Es folgte eine Pause mit kulinarischen Köstlichkeiten, ein Genuss fürs Auge und äußerst schmackhaft zubereitet vom Ehepaar Bock.  Das  Harlekintheater aus Tübingen schließlich riss das Publikum regelrecht hin mit seiner Impro- Show. Ein  dreiköpfiges Schauspielerteam einschließlich  eines Musikers stellte aus dem Stegreif Geschichten und dramatische Szenen dar zu den Vorschlägen des Publikums, ohne Absprache, ohne Vorbereitung. Man kam aus dem Staunen und aus dem Lachen nicht heraus, wenn etwa Lady SOfiA auf der Landschaftstreppe eines der vorher verteilten Zitate aus der Veranstaltung vom Boden hob  und hauchte: „Ich habe einen Vorsorgevertrag abgeschlossen!“

Abschiedsworte  von Pfarrer Genth beendeten eine sehr gelungenes Beisammensein: informativ, überzeugend und erheiternd.

Dr. Gertrud Binder  

 

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